Alle Artikel in: Analysenspektrum Cytogenetik
Abort-Diagnostik
Bei der Abortdiagnostik können die häufigsten Trisomien (13, 15, 16, 18, 21, 22), sowie Triploidien oder auch geschlechtschromosomale Aberrationen, wie z.B. Turner- oder Klinefelter- Syndrom oder Triplo- X Status, detektiert werden. Bei nahezu 50% spontaner Abortgeschehen sind chromosomale Defekte die Ursache.
Aneuploidiescreening/ Diagnostik von Mosaiken an Interphasezellkernen
Das bekannteste Einsatzgebiet der Interphasendiagnostik ist der pränatale Schnelltest, mittels dem innerhalb weniger Stunden nach Fruchtwasserentnahme oder Chorionzottenbiopsie ein Nachweis bzw. Ausschluss der häufigsten pränatal auftretenden Aneuploidien der Chromosomen 13,18 und 21 sowie einer Fehlverteilung der Geschlechtschromosomen möglich ist.
Chromosomenanalysen – allgemeine Informationen
Mittels der Chromosomenanalyse können die Träger der Erbinformationen (Chromosomen) einzelner Körperzellen in kompakter Form im Mikroskop sichtbar gemacht und ihre Anzahl und Struktur beurteilt werden.
Chromosomenanalysen – Amnionzellen
Fruchtwasser, das in aller Regel ab der 14. SSW entnommen wird, enthält fetale Zellen (abgestoßene Zellen der Haut, des Magen-Darm-Trakts und der Nieren) und Zellen des Fruchtwassersacks (Amnion).
Chromosomenanalysen – Chorionzotten
Bei der Chorionzottenbiopsie werden Chorionzotten entnommen, die dann cytogenetisch untersucht werden oder auch für weiterführende molekulargenetische Untersuchungen geeignet sind.
Chromosomenanalysen – Lymphozyten
Für die Chromosomenanalyse aus Lymphozyten wird Heparin-Blut der Patienten in geeigneten Medien über einen Zeitraum von 3 oder 4 Tagen kultiviert (Suspensionskultur).
Cri-du-chat-Syndrom
Patientin mit einem Cri-du-Chat-Syndrom weisen eine Mikrocephalie, typische faciale Auffälligkeiten und eine schwere psychomotorische und mentale Retardierung auf. Neugeborene Kinder fallen durch ihr typisches hohes „katzenartiges“ Schreien auf. Die Häufigkeit liegt bei 1:20 000 bis 1:50 000 Geburten.
FISH Diagnostik – Molekulare Zytogenetik
Die Methode der Fluoreszenz in situ Hybridisierung (FISH) ermöglicht den Nachweis und die Charakterisierung von numerischen und strukturellen Chromosomenveränderungen und wird ergänzend zur konventionellen Zytogenetik eingesetzt.
Kallmann-Syndrom, FISH-Analyse
Das Kallmann-Syndrom ist auf eine Mutation oder Deletion des KAL1 Gens in Xp22.31 zurückzuführen. Es ist in seiner Ausprägung und der zugrunde liegenden Deletionsgröße sehr heterogen.
Mikrodeletions-Syndrome
Mikrodeletionen-Syndrome entstehen durch einen Chromosomenstückverlust, der unterhalb der mikroskopisch nachweisbaren Auflösungsgrenze von ca. 5 bis 10 Megabasen liegt und in der Regel mehrere Gene umfasst. Sie werden daher auch als Contiguous Gene Syndrome bezeichnet.
Mikrodeletionssyndrom 1p36
Das Mikrodeletions-Syndrom 1p36 ist gekennzeichnet durch multiple kongenitale Anomalien und einer mentalen Retardierung (Shapira et al., 1997).
Mikrodeletionssyndrom 22q11.2/ Di George
Das Mikrodeletionssyndrom 22q11.2 gehört mit einem Vorkommen von 1:4000 bis 1:6000 Geburten zu den häufigsten Mikrodeletionssyndromen. Eine Deletion in der chromosomalen Region 22q11.2 findet sich häufig bei Patienten mit angeborenen Herzfehlern (typischerweise conotruncalen Defekten).
Miller-Dieker-Syndrom
Das Miller-Dieker Syndrom, auch Miller Dieker Lissencephalie Syndrom (MDLS) oder 17p-Syndrom ist ein Contigiuous-gene-Syndrom, dass auf die Deletion von Genen in der Region 17p13.3 zurückzuführen ist.
Nachweis struktureller chromosomaler Veränderungen
Ergibt die zytogenetische Untersuchung das Vorliegen einer strukturellen Chromosomenveränderung, kann diese mittels FISH-Diagnostik mit whole chromosome painting (wcp)-Sonden und anderen Sonden bestätigt und die Bruchpunktregion eingegrenzt werden.
Pränataler Schnelltest
Der PCR-Schnelltest erlaubt, wie der FISH-Schnelltest, einen schnellen Nachweis von Aneuploidien der Chromosomen 13, 18, 21, X und Y an den fetalen Zellen aus dem Fruchtwasser oder an Chorionzottengewebe.
Sotos-Syndrom 1
Patienten mit Sotos-Syndrom 1 weisen faciale Dysmorphien, Lernschwierigkeiten und in 90% der Fälle eine beschleunigte kindliche Wachstumsphase auf.
Williams-Beuren-Syndrom
Das Williams-Beuren-Syndrom (WBS), auch bekannt als Chromosom 7q11.23-Deletionssyndrom, ist ein Conitguous-Gene-Syndrom, bei dem in 95% der Fälle eine hemizygote Deletion von bis zu 1.5 bis 1.8 Mb in der chromosomalen Region 7q11.23 vorliegt.
Wolf-Hirschhorn-Syndrom
Das Wolf-Hirschhorn-Syndrom ist gekennzeichnet durch eine bereits pränatal auftretende Wachstumsretardierung und eine Microzephalie.